und das wurde am vergangenen Mittwoch mit mehr als 100 Gästen, einem Festschmaus und einem Blick in die Zukunft gefeiert. Vor der großen Sause in dem 497 Jahre alten Haus auf dem Naturpark-Partnerbetrieb Degenhof in Schätzendorf aber hatte die Mitgliederversammlung eine wichtige Entscheidung zu treffen: Sie wählte einen neuen Vorsitzenden.
Olaf Muus, Samtgemeindedirektor von Hanstedt im Landkreis Harburg, hatte nach zehn Jahren im Amt nicht mehr erneut für den Vorsitz des Trägervereins kandidiert. Sein Nachfolger wurde Steffen Gärtner, den die Versammlung einstimmig wählte. Gärtner ist Samtgemeindebürgermeister von Gellersen im Landkreis Lüneburg. Er nahm die Wahl erfreut an und sagte: „Wir stehen vor großen Herausforderungen: sei es der Klimawandel oder die demografische Entwicklung. Jedoch leben und arbeiten wir in einer Region, in der viele an einem Strang ziehen und ich freue mich darauf, mit den Menschen hier viele gemeinsame Projekte umzusetzen und diese Herausforderungen anzugehen.“
Auch Naturpark-Geschäftsführerin Hilke Feddersen freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorsitzenden aus Gellersen. Dort -in unmittelbarer Nachbarschaft- war der Naturpark erst zum Jahreswechsel um knapp 2000 Hektar in das Gebiet der Hansestadt Lüneburg erweitert worden.
Landrat Rainer Rempe würdigte in seiner Laudatio die Arbeit des ausgeschiedenen Vorsitzenden Olaf Muus, den in den vergangenen zehn Jahren nicht viel aus der Ruhe gebracht zu haben schien und der wesentlich die Erfolgsgeschichte des Vereins Naturpark Lüneburger Heide mitgestaltet hat. Viele Themen wurden genannt: Ob Naturparkförderung des Landes, der Heide-Shuttle, sieben Naturpark-Schulen, der Klimafonds, Wege und Wegweisungen, Heide-Himmel oder LEADER: bei allen Themen engagierte sich der Verein Naturparkregion und konnte in den vergangenen Jahren erhebliche Erfolge aufweisen.
Weil man mit 18 Jahren erst so richtig ins Leben startet, blickten der Naturpark und seine Gäste nach der formellen Mitgliederversammlung nach vorn. Eingeladen war der Zukunftsforscher Prof. Dr. Ulrich Reinhardt aus Hamburg. Unter dem Titel „Die Welt im Wandel – der Mensch im Mittelpunkt“ widmete er sich den großen Fragen der heutigen Zeit.
Er räumte anhand von Statistiken und Recherchen mit der Annahme auf, dass früher immer alles besser war und die Zukunft voller Gefahren und negativer Entwicklungen stecke. Er führte aus, dass unser Lebensstandard konstant gestiegen ist und wir alle durchschnittlich viel mehr Freizeit als noch vor 50 Jahren haben, gesünder sind und eine wesentlich längere Lebenserwartung haben. Er lud alle dazu auf „mutiger und optimistischer“ zu sein. Dazu gehöre die Bereitschaft eines jeden „Verantwortung zu übernehmen“ genauso dazu, wie das „Akzeptieren des Scheiterns“. Ein Wechsel aus Raunen, Schmunzeln und zustimmendem Kopfnicken der gespannt lauschenden Zuhörerschaft begleitete den sehr kurzweiligen 45-minütigen Vortrag von Prof. Reinhardt, der mit einem Zitat von Victor Hugo schloss: „Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.“ Und
Da junge Menschen ein besonders wichtiger Teil der Zukunft sind, bekamen auch diese an dem Geburtstagsabend das Wort. Drei Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Schule OBS Hanstedt stellten ihre Recherchen zum „Virtuelles Wasser“ vor. So erklärte Luca den 120 Gästen, dass „die gesamte Wassermenge, die bei der Herstellung eines Produkts in allen Herstellungsschritten benötigt wird“ virtuelles Wasser genannt wird. Als Beispiel führte er auf, dass bei der Produktion von einem Kilogramm Kaffee 21.000 Liter Wasser verbraucht würden. Das ist sicher eine Zahl, die allen Anwesenden lange im Gedächtnis bleiben wird.
Mit einer reich gedeckten Festtafel ging es dann zum geselligen Teil des Abends über. Der Degenhof hatte eine ansprechende Vielfalt an Speisen mit einem hohen regionalen Anteil auf den Tisch gezaubert – das fast 500 Jahre alte Veranstaltungshaus auf dem Hof war das perfekte Ambiente für die 18-Jahre-Party. Und es war ein Raum, wie der Naturpark ihn sich immer wünscht und wie er ihn oft in seiner Arbeit kreiert: mit vielen Akteuren verschiedener Funktionen aus der Region, die miteinander ins Gespräch kommen, Kontakte knüpfen, gemeinsam Projekte schmieden und sich gegenseitig weiterhelfen. Die beste Basis für eine starke Regionalentwicklung in der Naturparkregion Lüneburger Heide.
Über den Naturpark Lüneburger Heide
Der Naturpark Lüneburger Heide ist Modellregion für nachhaltige Entwicklung und wird durch einen gemeinnützigen Verein getragen, in dem sich die drei Landkreise Harburg, Heidekreis und Lüneburg sowie alle Kommunen im Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz engagieren. Die Aufgaben des Naturparks Lüneburger Heide reichen von der Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen, naturgebundenen Erholung über die regionale Wertschöpfung bis zur Stärkung der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und Aktionen zur Pflege der Kulturlandschaft. Mit einem großen Netzwerk aus vielen Partnerinnen und Partnern setzt der Naturpark seine Aufgaben um. Weitere Infos zum Naturpark Lüneburger Heide, seinen Aufgaben und Angeboten finden Sie auf der Internetseite www.naturpark-lueneburger-heide.de.