An diesem Informations- und Gesprächsabend wird Prof. Dr. Sabine Stövesand berichten, wie Partnerschaftsgewalt wirkungsvoll entgegen getreten werden kann. Dabei geht sie u.a. auch auf folgende Fragen ein:
- Wie können bestehende kommunale Strukturen genutzt werden?
- Wie ist es möglich, ein Klima zu schaffen, das die Anwohnerinnen und Anwohner für Partnergewalt und deren Folgen sensibilisiert und diese ermuntert, nicht wegzuschauen, sondern ihr offen entgegenzutreten?
Die Initiative „StoP-Partnerschaftsgewalt“ wurde 2007 von Prof. Dr. Sabine Stövesand initiiert, um die nachbarschaftliche Hilfe, Einmischung bei und Abhilfe bei partnerschaftlicher Gewalt zu stärken.
In mehreren Kommunen sowohl mit städtischer wie auch ländlicher Struktur hat sich StoP mittlerweile bewährt und wurde fester Bestandteil der Sozialräume und Kommunen. Im Landkreis Harburg gibt es diese Initiative noch nicht.
Die beiden Gleichstellungsbeauftragten Astrid Warburg Manthey (Samtgemeinde Salzhausen) und Ulrike Glüer (Gemeinde Neu Wulmstorf) möchten dazu einladen, sich über dieses erfolgreiche Projekt informieren und es ebenfalls in der Samtgemeinde Salzhausen sowie der Gemeinde Neu Wulmstorf gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern umsetzen.
Der Veranstaltungslink wird mit Anmeldung an Sie zugesendet. Bitte melden Sie sich bis zum 27.11. 2023 an unter E-Mail gleichstellung@neu-wulmstorf.de oder
unter gleichstellung-salzhausen@gmx.de
Hintergrund: Jede 3. Frau ist mindestens einmal im Leben von Partnerschaftsgewalt betroffen. In Deutschland wird jeden 3. Tag eine Frau von ihrem Partner/ Expartner ermordet; 2023 fand alle 72 Stunden ein Femizid statt. 2023 sind bisher 160 Frauen und Mädchen getötet worden, und 120 wurden schwer verletzt und 22 mit dem Tode bedroht. Das sind jedoch nur die bekannten Zahlen, das Dunkelfeld liegt wesentlich höher. Bundesweit wurden im Jahr 2022 mehr als 240.500 Opfer häuslicher Gewalt zur Anzeige gebracht. Die Dunkelziffer liegt auch hier vermutlich um einiges höher, denn Partnerschaftsgewalt wird nach wie vor als individuelles Problem wahrgenommen. Gewalt kann vielen verschiedenen Formen auftreten, physisch, psychisch, sexualisiert oder auch wirtschaftlich. Überwiegend Frauen sind davon betroffen. Partnerschaftsgewalt findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt und unabhängig von der Herkunft.
Mit dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) hat sich Deutschland im Oktober 2017 auch auf kommunaler Ebene verpflichtet, den Gewaltschutz bei Partnerschaftsgewalt konsequent und wirkungsvoll umzusetzen.